Weidehaltung und Tierwohl

Über das Projekt

Das Projekt „Verbesserung des Tierwohls bei Weidehaltung von Milchkühen” ist Teil der Modell- und Demonstrationsvorhaben (MuD) Tierschutz im Bundesprogramm Nutztierhaltung (www.mud-tierschutz.de). Die Förderung erfolgt aus Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) aufgrund eines Beschlusses des deutschen Bundestages, Projektträger ist die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), Förderkennzeichen «2819MDT100».

Im Rahmen dieses Projektes sollen bestehende Kennzahlen für die Bewertung der Weide verfeinert und angepasst und weitere Kennzahlen zur Beurteilung des Tierwohls auf der Weide – insbesondere der Freiheit von Hunger und Durst – entwickelt werden. Genutzt wird dabei eine Kombination von Erhebungen zum Status Quo der Weidewirtschaft und des weidebezogenen Tierwohls auf landwirtschaftlichen Modellbetrieben mit der Entwicklung von Indikatoren und Handlungsempfehlungen zur Verbesserung des Tierwohls bei Weidehaltung. Auf weiteren landwirtschaftlichen Betrieben sollen diese Indikatoren und Handlungskonzepte dann angewendet und hinsichtlich deren Praxistauglichkeit und Akzeptanz optimiert werden. Darauf aufbauend soll ein Leitfaden erstellt werden, der Landwirt:innen konkrete Hinweise zur Verbesserung des Tierwohls bei Weidehaltung gibt.

Die Laufzeit des Projektes beträgt drei Jahre (01.01.2021 bis 31.12.2023), Projektpartner sind die Universität Vechta bzw. Göttingen.

Hintergrund

Weidehaltung geht mit mehr Tierwohl einher als reine Stallhaltung. Sie ermöglicht eine kostengünstige Futterproduktion und wird von den Verbrauchern bevorzugt. Jedoch stellt die Weidehaltung hohe Anforderungen an das Management. Die Bereitstellung ausreichender Futtermengen und -qualitäten stellt eine große Herausforderung dieser Haltungsform dar. Zudem ist die Wasserversorgung und -qualität auf der Weide häufig unzureichend. Das Aufgeben der Weidehaltung auf vielen Betrieben hatte den Verlust eines großen Teils des impliziten Wissens über die tiergerechte Weidenutzung zur Folge. Verstärkt wird diese Unsicherheit durch die bisher nur sehr eingeschränkte Quantifizierbarkeit der Tiergerechtigkeit von Weidehaltung. Es existieren – anders als in anderen Bereichen der Tierhaltung – kaum erprobte Kennzahlen.

Unser Ziel

Ziel des Projektes ist es, ein hohes Maß an Tierwohl bei der Weidehaltung von Milchkühen zu gewährleisten und dabei eine wirtschaftliche Milcherzeugung auf Basis der Weidehaltung zu stärken. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem Aspekt „Freiheit von Hunger und Durst“. Zur Erreichung dieser Zielsetzung soll die Anwendung bestimmter Messmethoden (z.B. Rising-Plate-Meter) zur Bestimmung der vorhandenen Futtermengen auf der Weide in Kombination mit Kennzahlen erfolgen. Zudem soll eine Verbesserung der Wasserversorgung auf Praxisbetrieben bei kontinuierlicher Anpassung der Methoden an die Bedürfnisse der Praxis erfolgen. Über verschiedene Wissenstransfermaßnahmen werden die Informationen und Erfahrungen aus dem Projekt an weitere Landwirte und Berater verbreitet.

Erwartete Ergebnisse

Ergebnis des Projektes soll eine Erweiterung des Tierwohlprotokolls um ein Weideprotokoll sein, um zukünftig anhand ausgewählter und geprüfter Parameter die Eignung einer Weide hinsichtlich Tiergerechtigkeit bewerten zu können. Diese angepassten „Tierwohl-Kennzahlen“ sollen die Eigenkontrollpflicht der Betriebe vereinfachen und der Erweiterung bestehender und zukünftiger Labels mit Tierwohlschwerpunkt dienen. Als abschließendes Ergebnis wird ein Leitfaden mit Handlungsempfehlungen zur Gewährleistung bzw. Verbesserung des Tierwohls auf der Weide erwartet.

 

Weiterführende Links und Infos:

Impressionen des 1. Farmwalks mit dem Thema „Weideinfrastruktur“
Video: Weideinfrastruktur – ein Plus für Tierwohl! 

Folien zum Onlinevortrag „Parasitenmanagement“ Januar 2022

Folien zum Onlinevortrag „Ökoeffiziente Milcherzeugung am Lindhof“ Februar 2022

Folien zum Onlinevortrag „Weidemanagement Milchvieh“ Februar 2022

Folien zum Vortrag „Versorgung von weidenden Milchkühen“, 2. Farmwalk, März 2022

Impressionen des 2. Farmwalks mit dem Thema „Start in die Weidesaison und Übergangsfütterung“
Video: Übergangsfütterung – Versorgung von der Weide von Beginn an sicherstellen 

Impressionen des 3. Farmwalks mit dem Thema „Robuste Weidegenetik“
Video: Farmwalk „Robuste Weidegenetik“ – Betrieb Apelt 

Impressionen der MuD Betriebe
Video: Wasserversorgung auf der Weide als Tierwohlfaktor – Einblick in die Praxis

 

Gefördert durch

Laufzeit

01/2021 bis 12/2023

Projektpartner

Grünlandzentrum Niedersachsen/Bremen e.V.

Universität Vechta – Graslandwirtschaft Außenstelle Vechta

Universität Göttingen