
Grünland im Fokus: Wie Weidehaltung zur Zukunft der Landwirtschaft beiträgt
Grünlandzentrum und PRO WEIDELAND mit Vortragsreihe auf den Landtagen Nord 2025
Wie lässt sich Grünland zukunftsfähig bewirtschaften – und was braucht es, damit Kühe auch künftig auf der Weide stehen? Diesen Fragen widmen sich das Grünlandzentrum Niedersachsen/Bremen e.V. und PRO WEIDELAND auf den diesjährigen Landtagen Nord mit einer gemeinsamen Vortragsreihe. Unter dem Motto „Grünland in Wert setzen: Weidehaltung als Chance für eine nachhaltige Landwirtschaft“ geben Experten an zwei Veranstaltungstagen Einblicke in aktuelle Projekte, Praxisbeispiele und Labelstandards.
Am Freitag, 22. August, 13:30 Uhr, sowie am Montag, 25. August, 11:30 Uhr, teilen Paul Röber, Weidecoach im Grünlandzentrum, und Sonja Hemken-Bemboom, Labelmanagerin bei PRO WEIDELAND, ihre Expertise auf der Bühne im Festzelt.
Weide braucht Wissen – und Vertrauen
Paul Röber stellt das neu gestartete Projekt Weidecoach Bremen vor. Es setzt gezielt auf praxisnahe Beratung und kollegiales Lernen in Milchviehbetrieben. Ziel ist es, das angewandte Wissen im Bereich flächengebundener Produktionssysteme zu stärken und Weidehaltung als resiliente, tiergerechte und klimaangepasste Bewirtschaftungsform zu fördern.
„Weidehaltung ist kein Selbstläufer – sie braucht Fachwissen, Erfahrungsaustausch und eine gute Portion Leidenschaft“, betont Röber. „Genau das bringen wir mit dem Weidecoach-Ansatz auf die Höfe.“
Das Projekt basiert auf Farmwalks, Diskussionsgruppen und individueller Begleitung. Besonderer Wert wird auf Bodenanalysen, standortangepasstes Futtermanagement und Biodiversitätsförderung gelegt. Auch Bildungsreisen sind Teil des Programms, um Einblicke in funktionierende Weidesysteme im In- und Ausland zu ermöglichen.
Wie geht Weidemilch? – Standards schaffen Orientierung
Sonja Hemken-Bemboom zeigt im Anschluss, wie das Label PRO WEIDELAND Weidehaltung durch klare Kriterien und faire Vergütung stärkt. Landwirte, die am Programm teilnehmen, garantieren unter anderem mindestens 1.000 m² Weidefläche pro Kuh und täglich mindestens 6 Stunden Weidezeit an mindestens 120 Tagen im Jahr. Die Einhaltung dieser Vorgaben wird streng kontrolliert – ebenso wie die Warenstromtrennung in den Molkereien.
„Weidehaltung braucht Marktanreize und Transparenz“, so Hemken-Bemboom. „PRO WEIDELAND zeigt, dass es funktioniert – mit verlässlichen Standards, breiter Unterstützung und echtem Mehrwert für Landwirte, Tiere und Verbraucher.“
1.530 Milchlieferanten, fünf Molkereien und sieben Lebensmitteleinzelhändler setzen bereits auf das Label. Gut 80 Produkte mit dem PRO WEIDELAND-Siegel – darunter Weidemilch, Käse, Butter und Joghurt – stehen Verbrauchern zur Wahl. Insgesamt stärken 41 Institutionen aus den Bereichen Landwirtschaft, Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Umweltschutz PRO WEIDELAND.
Weidehaltung als gesellschaftlicher Auftrag
Dr. Arno Krause, Geschäftsführer des Grünlandzentrums und der Tochterfirma PRO WEIDELAND sagt: „Beide Vorträge machen deutlich, dass Weidehaltung mehr als nur eine Produktionsmethode ist. Sie ist ein gesamtgesellschaftliches Anliegen und kann in besonderem Maße zum Tierwohl, zum Umweltschutz, aber auch zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit in der Tierhaltung beitragen. Die Landtage Nord bieten eine ideale Plattform, um diese Chance für eine nachhaltige Landwirtschaft sichtbar zu machen und die Diskussion mit Praktikerinnen und Praktikern weiterzuführen.“
Weitere Informationen zu den Landtagen Nord:Website